Alma Dufour
Alma Dufour (geboren am 6. Mai 1990 in Auch (Gers)) ist eine französische Umweltschützerin und Politikerin.
Sie wurde bekannt vor allem als Koordinatorin einer Mobilisierung gegen die Expansion des multinationalen Unternehmens Amazon in Frankreich und als Sprecherin der NGO Les Amis de la Terre von 2017 bis 2021. Als Mitglied von La France insoumise wurde sie 2022 zur Abgeordneten des vierten Wahlkreises des Départements Seine-Maritime gewählt.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kindheit, Jugend, Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie wurde am 6. Mai 1990 in Auch im Departement Gers in Frankreich geboren. Sie wuchs im 20. Arrondissement von Paris auf, wo ihre Eltern in einer Sozialwohnung lebten[1].
2012 machte sie ihren Abschluss in Rechtswissenschaften an der Universität Paris-Panthéon-Sorbonne. Diesen Studiengang ergänzte sie mit einem Master in Geopolitik und anschließend bis 2015 in Umweltwissenschaften an der Universität AgroParisTech. Anschließend arbeitet sie für das Europäische Umweltbüro (EEB) in Brüssel im Bereich Kreislaufwirtschaft (Verhandlungen über die Abfallrahmenrichtlinie).
Engagement für Umweltschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits 2015, während der COP21 in Paris, schloss sie sich der Bewegung Alternatiba/Gewaltfreie Aktion COP21 an. Anschließend wurde sie bei Friends of the Earth France angestellt und wurde dann von 2017 bis Januar 2021 Sprecherin dieser NGO.[2]
Parallel zu diesen Aktivitäten betrieb Dufour auch institutionelle Lobbyarbeit. Auf ihre Anregung hin unterstützte Les Amis de la Terre die Kämpfe vor Ort gegen ein Dutzend Projekte zur Errichtung von Amazon-Lagerhäusern in Frankreich, darunter auch das Projekt in Petit-Couronne im Département Seine-Maritime. Sie beteiligte sich an Aktionen zur Blockade von Amazon-Standorten und zur Besetzung von Grundstücken künftiger Projekte zwischen 2019 und 2022, bis der multinationale Konzern fünf dieser Lagerprojekte aufgab.
Dufour stützte sich unter anderem auf die Studie der Wirtschaftswissenschaftler Ano Kuhanathan und Florence Mouradian, die festgestellt hatten, dass die multinationalen E-Commerce-Unternehmen für die Vernichtung von 82.000 Arbeitsplätzen in Frankreich verantwortlich sind.[3]
Nach ihren Erfahrungen im Kampf gegen Amazon beschloss Alma Dufour, sich auf die Wechselwirkungen zwischen Ökologie und Beschäftigung zu spezialisieren. Sie bekämpft die Idee, dass Ökologie ein Grund für die Vernichtung von Arbeitsplätzen ist; sie kämpft auch gegen die Verlagerung von Betrieben[4][5]. Alma Dufour ist zum Beispiel im Kollektiv „Nie wieder!“ aktiv, dem Greenpeace, Friends of the Earth, ATTAC und Gewerkschaften angehören: CGT, Confédération paysanne, Solidaires, FSU[6].
Die Parlamentsabgeordnete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Januar 2021 entschied sie sich, ihre Funktionen als Kampagnenmanagerin und Sprecherin bei Les Amis de la Terre aufzugeben und die Präsidentschaftskampagne von Jean-Luc Mélenchon zu unterstützen (sie war der Partei La France insoumise beigetreten)[7]. Im Mai 2022 wurde sie zur Kandidatin der Neuen Ökologischen und Sozialen Volksunion (NUPES) im vierten Wahlkreis des Departements Seine-Maritime ernannt.[8], um dann bei der Parlamentswahl zur Abgeordneten des Wahlkreises gewählt zu werden.[9] Sie ist Mitglied des Finanzausschusses der Nationalversammlung[10].
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Samuel Ravier-Regnat: Le portrait. Alma Dufour, franchir le pont. In: Libération. 29. Mai 2022, abgerufen am 16. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ Samuel Ravier-Regnat: Le portrait. Alma Dufour, franchir le pont. In: Libération. 29. Mai 2022, abgerufen am 16. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ Alexandre Piquard: Emploi : l’e-commerce au banc des accusés. In: Le Monde. 3. Dezember 2020, abgerufen am 16. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ Samuel Ravier-Regnat: Le portrait. Alma Dufour, franchir le pont. In: Libération. 29. Mai 2022, abgerufen am 16. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ "L'idée" de l'écologie politique, "c'est de parler de propositions concrètes et de donner envie aux Français", estime une responsable d'association. In: France Info. 20. September 2021, abgerufen am 16. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ Audrey Loussouarn: Économie sociale et solidaire. La Coop des masques, “ une histoire inspirante”. In: L'Humanité. 1. August 2021, abgerufen am 16. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ Samuel Ravier-Regnat: Le portrait. Alma Dufour, franchir le pont. In: Libération. 29. Mai 2022, abgerufen am 16. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ Frédérique Thullier: Législatives 2022. Alma Dufour représente la Nupes dans la 4e circonscription de Seine-Maritime. In: Paris-Normandie. 16. Juni 2022, abgerufen am 16. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ Thomas Rideau: Législatives dans la 4e circonscription de la Seine-Maritime : Alma Dufour (NUPES) est élue députée. In: Le Journal d'Elbeuf. 19. Juni 2022, abgerufen am 16. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ Composition de la commission des finances. In: Assemblée nationale. 1. Juli 2022, abgerufen am 16. Dezember 2022.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seite zu Alma Dufour auf der Website der Nationalversammlung
- Eintrag auf der Website der Haute Autoritépour la transparence de la vie publique
Personendaten | |
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NAME | Dufour, Alma |
KURZBESCHREIBUNG | französische Umweltschützerin und Politikerin |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1990 |
GEBURTSORT | Auch (Gers) |